1932 wurde in der Nähe des Ortsteils Grünhof-Tesperhude bei der Abtragung eines Erdhügels eine Anhäufung von Steinen freigelegt, in denen Pfostenlöcher und zwei Mulden erkennbar waren. Bei näheren Untersuchungen fanden sich Reste von Baumsärgen mit den Relikten einer jungen Frau und ihres kleinen Kindes. Diese und weitere Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass über den Gräbern ein Totenhaus aus Feldstein, Holz und lehmverputzten Flechtwänden gestanden haben muss.
Zu den Bestattungszeremonien der im Geesthachter Raum ansässigen Menschen, der Ilmenau-Kultur, gehörte es, Verstorbenen ein Totenhaus zu errichten, dieses niederzubrennen und dann mit Erde abzudecken, so dass ein Erdhügel entstand.
Totenhäuser mit Brandbestattungen gehören in die ältere und mittlere Bronzezeit, also in die Zeit um 1300 v. Chr. Soweit bekannt, wurden nur Frauen auf diese Weise beigesetzt.
Die Besichtigung der bronzezeitlichen Grabstätte ist jederzeit möglich.
Die Gräber befinden sich in der Nähe der B5 zwischen Geesthacht und Lauenburg. Von Geesthacht kommend geht es hinter dem Ortsteil Grünhof links in den Wald hinein. Ein Auto sollte rechts im Waldweg abgestellt und die Straße zu Fuß überquert werden. Der Weg ist ausgeschildert. Der Fußmarsch dauert etwa 5 – 10 Minuten.
Text auf der Hinweistafel
Totenhaus von Grünhof-Tesperhude Grabanlage der Bronzezeit (1450 – 1100 v. Chr.) mit insgesamt fünf Gräbern.
Für die Baumsärge einer Frau und eines Kleinkindes errichtete man vor rund 3200 Jahren eine Totenhütte (4,4m x 3,8m) mit 12 mächtigen Pfosten. Nach der Beisetzung wurde dieser Bau abgebrannt und über den Brandresten ein Hügel
aufgeschüttet. Die Pfostenlöcher der Hütte und die Steinpackungen um die Särge sind heute noch vorhanden. Solche Totenhütten sind nördlich der Elbe selten. Es waren wohl stets Bestattungen von Frauen. Eine Überlieferung hat sich bis zur Gegenwart gehalten: „In dissen Barg hebbt in olen Tiden grote Füer brennt“.